Vier Prüfspannungen – eine Prüfanlage
Die MSPA ist am regionalen 16-kV-Netz angeschlossen. Mit zwei Transformatoren wird die Spannung auf 25 kV und 1,172 kV transformiert, welche die 25-kV-Schaltanlage resp. die 1,5-kV / 3-kV-Gleichrichtanlage versorgt. Das 15-kV-System ist direkt am Bahnnetz der BLS Netz AG angeschlossen. Eine Kabelrohranlage verbindet die verschiedenen Spannungssysteme mit einem zentralen Schaltposten im Gleisbereich. Von diesem wird die gewünschte Prüfspannung via Kabelverbindung zur Deckenstromschiene im Prüffeld geführt, wo die Lokomotiven getestet werden können. Sämtliche Prüfspannungen können vollautomatisch von einem Bedienplatz angewählt werden.
Einbringung – Montage – Inbetriebsetzung
Die grösseren, bis zu 5,5 Tonnen schweren Komponenten (Schaltanlagen, Transformatoren), wurden mit der Bahn in die Prüfhalle eingefahren. Am Montageplatz wurden die Schaltanlagen auf den Doppelboden gehoben. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit BLS Netz AG und einem Logistikunternehmen. Für die Aufstellung der Anlagen mussten innovative Lösungen gesucht werden, damit die verfügbare Montagehöhe eingehalten werden konnte. Dafür wurden unter anderem Mittelspannungskabel, epoxidharz-isolierte Kabelmuffen und ein vollisoliertes Stromschienensystem eingesetzt. Da viele Montagearbeiten im Gleisbereich erfolgten, wurde Montagepersonal eingesetzt, welches bahnsicherheitstechnisch ausgebildet ist. Im Anschluss an die Montagearbeiten erfolgte die Inbetriebsetzung von Schutz und Steuerung. Besonders das Steuerungssystem erwies sich als komplex, da die MSPA diverse Schnittstellen zu einer schon bestehenden Prüfanlage aufweist. Weiter musste die MSPA in die übergeordnete Bahnstromsteuerung integriert werden. Nach erfolgreicher Inbetriebsetzung wurde die Anlage unter der Leitung von Bouygues E&S EnerTrans AG in Betrieb genommen.